San José / Frankfurt am Main, 27. November 2020 – Das Tourism Board Costa Rica (ICT) unterzeichnete eine Vereinbarung mit dem Nationalen Fond zur Finanzierung der Forstwirtschaft, FONAFIFO (Fondo Nacional de Financiamiento Forestal) für ein eigenes CO2-Kompensationsprogramm, in das die Touristen auf freiwilliger Basis einzahlen und so direkt Projekte in Costa Rica unterstützen können. Somit ermutigt das zentralamerikanische Land, weltweit bekannt als Vorreiter für nachhaltigen Ökotourismus, Touristen ihre CO2-Emissionen, die durch deren Flug- und Landreisen verursacht werden, auszugleichen. Durch die Einnahmen der neuen Initiative sollen unter anderem Baumpflanzungen sowie natürliche Regeneration der Wälder finanziert werden.
Auf der eigens eingerichteten Website des Fonds (https://www.fonafifo.go.cr/es/calculadora/) können Urlauber die Emissionen ihrer Reise berechnen und den Ausgleich an die Organisation bezahlen. Durch Angaben über den Verlauf ihrer Reise wird der Betrag errechnet und man kann entscheiden, ob man nur den Langstreckenflug oder auch Transferleistungen vor Ort kompensieren möchte. Beispielsweise werden Daten über den internationalen und nationalen Luftverkehr oder den Transport an Land benötigt, um die gesamten CO2-Emissionen zu messen. Dadurch können Reisende ihren ökologischen Fußabdruck genaustens nachvollziehen und den CO2- Ausgleich in den Fond FONAFIFO einzahlen. Für den Hin- und Rückflug von Frankfurt nach San José würde die Kompensation bei 3.796 Tonnen CO2-Äquivalente ungefähr 28,50 USD kosten.
Ziel ist es, Gelder für das Programm für Umweltschutzdienstleistungen (Programa de Pago de Servicios Ambivalentes – PSA) zu generieren, sodass Baumpflanzungen, natürliche Regeneration der Wälder und Agroforstsysteme gefördert werden.
„Die Touristenankünfte kommen dem Ökotourismussektor Costa Ricas direkt zugute, da das Geld, das durch die Kompensationszahlungen eingenommen wird, den Schutz der Wälder und die Familien stärken, die auf die Initiative angewiesen sind. Ich halte es für entschieden wichtig, dass wir beginnen, Maßnahmen gegen die Luftemissionen unserer Touristen zu ergreifen und zusätzliche Maßnahmen für deren Kompensation anzustreben“, sagt die costa-ricanische Ministerin für Umwelt und Energie, Andrea Meza.
Bisherige Erfolge des FONAFIFO-Programms:
Mehr als 8 Millionen Bäume gepflanzt
Zwischen 1997 und 2019 haben die Programme von FONAFIFO eine Waldfläche von 1.311.764 Hektar wiederhergestellt und von 2003 bis 2019 mehr als acht Millionen Bäume in Agroforstsystemen gepflanzt. Um weitere Aktionen voranzutreiben, ist eine engere Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor in Costa Rica notwendig. Bis heute haben schon mehr als 300 Unternehmen und Institutionen durch Emissionsgutschriften oder Spenden für spezielle Projekte, finanzielle Mittel für das Programm bereitgestellt.
Beispiele der Farmen Flores und El Jirarco in Sarapiqui
Mit den Einnahmen der Fonafifo-Initiative werden Baumpflanzungen, die natürliche Regeneration von Wäldern und der Schutz von Wassereinzugsgebieten in den Gebieten gefördert, die zuvor von den Institutionen im Rahmen des Programms ausgewählt wurden. Aktuell gehören beispielweise die Farmen Flores del Bosque und El Jícaro in Sarapiquí dazu, die integrierte Landwirtschaft betreiben. Elicinio Flores verfügt dank des Fonds über ein Naturschutzgebiet von sechseinhalb Hektar für seine Farm Flores del Bosque in Horquetas de Sarapiqui. Pedro García Rueda konzentriert sich seit 2015 auf die Regeneration des Waldes, indem er verschiedene Baumarten anpflanzt und Bienen ein Zuhause gibt. Vor allem Mandelbäume, die vom Aussterben bedroht sind, werden auf seiner Farm El Jícaro in Roble de Sarapiquí geschützt. Touristen-Führungen auf den Farmen helfen, diese besser kennen zu lernen.